27. Juni 2019

Nicht genügend Patienten? Daran könnte es liegen

Wenn die Patientenakquise plötzlich ins Stocken gerät und die Anzahl der Neupatienten spürbar zurückgeht, kann dies verschiedenste Gründen haben. Wir haben einige mögliche Gründe zusammengetragen.

Je nach Niederlassungsort können sich manche Ärzte und Zahnärzte kaum vor Patienten retten. Gerade in kleineren Städten kommt es nicht selten vor, dass (je nach Fachbereich) ein Aufnahmestopp für Neupatienten oder die Umwandlung in eine reine Privatpraxis die einzigen Wege sind, um den Patientenstamm noch angemessen und mit akzeptablen Terminwartezeiten versorgen zu können.

Anders gestaltet sich dies oft in Großstädten und in hart umkämpften Fachbereichen, die außerhalb der Kassenmedizin viel Umsatz versprechen – wie zum Beispiel in der Ästhetischen Chirurgie und der Ästhetischen Zahnmedizin. Hier konzentrieren sich häufig Praxen gleicher Fachbereiche auf engstem Raum, die die gleiche Patientenklientel ansprechen. Es ist kein Geheimnis: Je größer der Wettbewerb, desto wichtiger wird das Praxismarketing und die Reputation des Arztes. Schon kleine Unstimmigkeiten können hier entscheidend sein, schließlich hat der Patient die Qual der Wahl und kann aus vielen Angeboten wählen.

Nicht genug Patienten

Gähnende Leere im Wartezimmer und Sie wissen nicht, woran es liegt? Eine Analyse hilft.

7 Gründe, warum Sie zu wenig Patienten haben

1. Saisonale Schwankung

Vermutlich jede/r Praxisinhaber/in kennt Phasen, in denen spürbar weniger Betrieb in der Praxis herrscht. Urlaubs- und Ferienzeiten, Hitzewellen, Feiertage, Grippe- und Erkältungsphasen, Fastenzeiten (Ramadan), usw. – je nach Fachbereich kann dies zu spürbaren Dellen bei der Neupatientenquote führen. Bedenklich wird es i.d.R. erst, wenn der Trend langfristig bestehen bleibt und es keine saisonalen Erklärungen gibt. In diesem Fall kommen womöglich die folgenden Gründe für zu wenig Patienten in Frage.

2. Neue Mitbewerber

Jede neu eröffnete Praxis in Ihrem Umkreis, die das gleiche Patientenklientel anspricht, erschwert grundsätzlich die Gewinnung neuer Patienten. Insbesondere dann verstärkt, wenn diese Praxis im Rahmen der Eröffnung die Werbetrommel kräftig rührt. Anders als lang etablierte Praxen, müssen sich neu eröffnete Praxen ohne Patientenstamm schließlich erst einmal mehr ins Zeug legen und sind daher häufiger bereit, mehr in Marketing zu investieren und innovative Wege zu beschreiten (Online-Terminvereinbarung etc.), um neue Patienten zu gewinnen.

3. Bewertungssituation

Insbesondere bei nicht erstattungsfähigen Leistungen (z. B. ästhetische Eingriffe) verstehen sich Patienten eher als Kunden und befassen sich im Vorfeld meist sehr lange mit der Auswahl des Arztes bzw. Zahnarztes. Ein suboptimales Bewertungsprofil, z. B. bei Google oder Jameda, kann sich hier sehr negativ auswirken und dafür sorgen, dass das “Entscheidungspendel” für den Kollegen ausschlägt, der etwas besser bewertet ist. Wenn neue Patienten also plötzlich und ohne erkennbare andere Gründe ausbleiben, sollten Sie prüfen, wie es um Ihre Reputation im Internet bestellt ist.

4. Stimmung in Patientenforen

Diskussionsforen werden gerade zu Beautythemen nach wie vor häufig genutzt, um sich von anderen Patienten/innen inspirieren zu lassen oder Erfahrungen (zu Ärzten / Methoden) auszutauschen. Exemplarisch genannt seien hier die Beautyforen von Brigitte, Nasenforum.de und gofeminin.de. Auch hier können negative Berichte einen nachteiligen Effekt nach sich ziehen. Nicht zuletzt auch deshalb, da diese Foren bei Google oft eine größere Rolle spielen. Ein Thread mit der Headline „Schlechte Erfahrung bei Dr. Mustermann“ kann dazu führen, dass Neupatienten genau das bei Google präsentiert bekommen, wenn Sie sich zu Erfahrungen zu einem bestimmten Arzt informieren möchten. Testen Sie einfach einmal, was Sie bei Google finden, wenn Sie nach Ihrem Namen in Verbindung mit dem Begriff „Erfahrungen“ suchen.

5. Rankingabstürze bei Google

Je nachdem wie Ihre bisherigen Rankings bei Google waren, kann eine ins Stocken geratene Patientenakquise natürlich auch mit einer abgenommenen Sichtbarkeit bei Google zusammenhängen. Meist ist das ein schleichender Prozess, nach großen Suchalgorithmus-Updates kann dies aber mitunter  auch ganz schnell gehen. Mehr dazu unter SEO für Ärzte.

6. Sinkende Nachfrage

Praxen die sich auf bestimmte Eingriffe oder Techniken fokussiert haben, sind natürlich in besonderer Weise davon abhängig, dass genau diese Eingriffe/Techniken gefragt sind. Zum Beispiel negative Presseberichte zu den angebotenen Leistungen/Techniken oder neue Methoden (die vermeintlich mehr Erfolg versprechen oder günstiger sind), können die Akquise erschweren und unabhängig aller anderen Faktoren dazu führen, dass die Praxis plötzlich zu wenig Patienten hat.

7. Schlechte Erreichbarkeit

Top Google-Rankings und ein sehr gutes Bewertungsprofil bringen wenig, wenn es Patienten erschwert wird, Termine zu vereinbaren – zum Beispiel, weil die Telefonzeiten zu knapp bemessen oder die Leitungen dauernd besetzt sind. Praxen, die hier auf digitale Lösungen setzen, sind hier im Vorteil und quasi 24 Stunden am Tag erreichbar (dank Online-Terminvereinbarung oder schlicht Kontaktformulare – natürlich müssen eingehende Anfragen dann aber auch zeitnah beantwortet werden und dürfen nicht im Posteingang versauern).

Nicht genügend Patienten?

Wir helfen gerne!

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie nicht (mehr) genug Patienten für Ihre Praxis finden oder der Zustrom von Neupatienten ins Stocken geraten ist. Wir wissen dank diverser Projekte und jahrelanger Erfahrung, worauf es beim Patienten gewinnen ankommt.

Foto: Reihe von Stühlen gegen die Wand © bialasiewicz / elements.envato.com
Foto: Sahara Wüste © Galyna_Andrushko / elements.envato.com

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Oliver Löw

oliver.loew@docrelations.de

Oliver Löw ist Geschäftsführender Gesellschafter der Docrelations GmbH - Agentur für Praxismarketing und PR. Er gründete die Agentur im Jahr 2012 zunächst als Einzelunternehmen in Meerbusch bei Düsseldorf. Im Jahr 2013 verlegte er den Sitz nach Düsseldorf und eröffnete im Jahr 2015 in Bayreuth einen zweiten Agentur-Standort. Im Jahr 2017 wandelte er das Unternehmen in eine GmbH um, seither firmiert die Agentur als Docrelations GmbH. → Mehr Informationen zur Person