Praxismarketing Agentur
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Studien

Facebook patientenorientiert nutzen

Da wir zahlreiche Fanpages von Arztpraxen betreuen stehen wir Monat für Monat vor der Herausforderung, relevante Themen und interessante Neuigkeiten aus der Welt der Medizin zu recherchieren und zu „Facebook-gerechten“ Postings aufzubereiten. Die Frage „Was erwarten Fans von einer Praxis-Fanpage wirklich?“ steht dabei ebenso im Vordergrund wie das jeweilige Ziel, das mit der Fanpage verfolgt wird (z. B. Neupatienten zu gewinnen oder Patienten zu binden). Um die bei der der Fanpage-Betreuung gesammelten Erfahrungen zu komplettieren, starteten wir die in Deutschland erste Umfrage zur Arzt-Patienten-Kommunikation via Facebook.

Eckdaten

Zeitraum:
Juni 2013 – September 2013

Teilnehmer:
178 Personen

Geschlechterverteilung:
76 % weiblich
24 % männlich

Durchschnittsalter:
38 Jahre (Median: 35, SD: 9,184)

Versicherungssituation:
67 % gesetzliche Versicherung
17 % privat versichert
11 % freiwillig gesetzlich versichert
5 % keine Angabe

Fragestellung

Haben Facebook-Nutzer wirklich Interesse daran, „Fan“ einer Arztpraxis zu werden? Welche Themen sind für Fans einer Praxis-Fanpage überhaupt von Interesse? Und wie oft möchten Fans Neuigkeiten ihrer Arztpraxis bei Facebook lesen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert unsere Studie “Patientenorientierte Nutzung von Facebook”.

Ergebnisse der Studie

Die Praxismarketing-Studie umfasste insgesamt 178 Personen und wurde von auf Basis eines Online-Umfrage-Tools mit einem standardisierten Fragebogen durchgeführt (Zeitraum: Mai 2013 bis September 2013). Die Teilnehmer wurden über Patientenforen im Internet sowie über ein ungezieltes und breit gestreutes E-Mailing akquiriert. Berücksichtigt wurden lediglich die Antworten derjenigen Teilnehmer, die angaben, Mitglied bei Facebook zu sein (146 Personen und somit 82 % der Teilnehmer). 76 % der Teilnehmer waren weiblich, 24 % männlich. Das mittlere Alter betrug 38 Jahre (Median: 35, SD: 9,184), wobei der jüngste Teilnehmer 21 Jahre und der älteste Teilnehmer 60 Jahre alt war. 67 % waren gesetzlich versichert, 17 % privat versichert, 11 % freiwillig gesetzlich versichert und 5 % der Teilnehmer enthielten sich der Angabe zu ihrer Versicherungssituation.

Poster zur Studie

Das Poster zu unserer Studie „Patienten gewinnen bei Facebook“ steht hier zum → Download bereit.

ERGEBNIS 1:

Großes Fan-Potenzial vorhanden

Von den befragten 146 Personen, die Mitglied bei Facebook sind, waren lediglich 17 % bereits Fan einer Praxis-Fanpage bei Facebook. 28 % der Teilnehmer gaben an, zwar noch kein Fan einer Arztpraxis bei Facebook zu sein, sich dies in Zukunft aber vorstellen zu können. Im Hinblick auf insgesamt 28 Millionen Facebook-Mitglieder in Deutschland ergeben sich daraus bundesweit 7,84 Millionen potenzielle Praxis-Fans bei Facebook. Knapp die Hälfte der Teilnehmer (48 %) ist kein Fan einer Arztpraxis und zeigt offenbar auch keine Motivation, dies in Zukunft zu ändern. 7 % sind sich nicht sicher.

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ERGEBNIS 2:

Neugikeiten aus der Praxis besonders lesenswert

Allgemeine Neuigkeiten aus dem Praxisalltag, zum Beispiel die Vorstellung von Mitarbeitern oder Informationen über Praxisurlaube und Vertretungen sind für 36 % der Fans einer Praxis-Fanpage besonders von Interesse. Ebenfalls gefragt sind Hinweise auf interessante Presseartikel (21 %) sowie kurze Infos zu Neuigkeiten aus der Medizin (18 %). Rund 13 % freuen sich über Umfragen (z. B. „Wie sollte das perfekte Wartezimmer eingerichtet sein?“) und 12 % finden Bilder aus dem Praxisalltag interessant (z. B. Bilder vom Praxisausflug).

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ERGEBNIS 3:

Ein bis drei Postings pro Woche ausreichend

Die Mehrheit der Fans einer Arztpraxis (46 %) ist bereits mit einer veröffentlichten Neuigkeit pro Woche zufrieden. 22 % der Fans erhoffen sich 2 bis 3 Neuigkeiten pro Woche, 13 % finden 2 bis 3 Neuigkeiten pro Monat und 10 % eine Neuigkeit pro Monat ausreichend. 5 % der Teilnehmer erhoffen sich täglich mehrere Neuigkeiten ihrer Arztpraxis und lediglich 4 % finden ein paar Neuigkeiten pro Jahr ausreichend.

 

An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass ein Posting pro Monat sicherlich zu wenig wäre, um für die nötige Aufmerksamkeit zu sorgen. So muss berücksichtigt werden, dass die „Haltbarkeit“ einer Nachricht bei Facebook sehr kurz ist und schnell von anderen Neuigkeiten abgelöst wird. Hinzukommt, dass Nutzer nicht ständig online sind und daher verständlicherweise nur einen kleinen Teil aller Neuigkeiten wahrnehmen können. Eine weitere Einschränkung ist die Facebook-seitige Filterung der Neuigkeiten, die berücksichtigt und bei wichtigen Neuigkeiten durch die „Hervorheben-Funktion“ gegebenenfalls umgangen werden sollte.

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Fazit

Die Ergebnisse der durchgeführten Studie geben Hinweise, dass ein Praxis-Auftritt bei Facebook für das durchaus von Patienten gefragt ist und genutzt wird. Informationen aus der Praxis, kurze und interessant aufbereitete Neuigkeiten aus der Medizin sowie Hinweise auf relevante Presseartikel decken den Großteil der von den Praxis-Fans gewünschten Inhalte ab. Die Mehrheit der Praxis-Fans bei Facebook wünscht sich dabei 1-3 Veröffentlichungen pro Woche, wobei der Autor aufgrund der kurzen „Haltbarkeit“ von Facebook-Neuigkeiten eine Mindestmenge von 2 Neuigkeiten pro Woche empfiehlt. Für die Suche nach einem neuen Arzt wird Facebook aktuell kaum genutzt, wobei Praxis-Fanpages auch über die Google-Suche gefunden werden, die wiederum der Großteil der Patienten (66 %) nutzt, um einen neuen Arzt zu finden.

Angesichts von mittlerweile 28 Millionen Facebook-Nutzern in Deutschland, die im Schnitt 30 Jahre alt sind, ist ein Praxis-Auftritt bei Facebook für das Praxismarketing und im Hinblick auf die Patientenakquise und Patientenbindung daher zu empfehlen.

Literatur

[1] Social Media Atlas 2011. Faktenkontor, IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung GmbH und Toluna Germany GmbH.
[2] ARD/ZDF-Onlinestudie 2012;
[3] Facebook.com, Facebook Ad-Planner, 30.09.2013